Digitalisierung in Museen, Archiven und Bibliotheken

Veranstaltungsreihe „Digitaler Frühling“ von CDS Gromke.

Gute Gründe sprechen dafür, Kunst- und Kulturgüter elektronisch zu erfassen und digital zu verbreiten: Information und Bekanntheit, Schutz der Originale, Erschließung und Sicherung, Austausch in Wissenschaft und Forschung, unbegrenzter und ständiger Zugang für jedermann …

Wie aber geht man ein Digitalisierungsprojekt an? Worauf ist zu achten bei Planung und Durchführung? Welche technischen, strukturellen oder rechtlichen Aspekte sind wichtig? In Leipzig haben am 26. April 2013 Experten aus Dienstleistung, Museum und Archiv Antworten auf diese und weiteren Fragen gegeben.

[entry_title title=“Gute Vorbereitung und professionelle Umsetzung“]

Bevor die ersten Gemälde, Archivalien oder Bücher in Bits verwandelt werden, sollte Klarheit darüber bestehen, zu welchem Zweck digitalisiert werden soll. Geht es um interne Verwendung oder um externen Gebrauch? Genügt eine Groberfassung oder sollen die Bestände in der Tiefe erschlossen und aufbereitet werden? Erste Orientierung geben die DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“ oder die Publikationen von Nestor zur Langzeitarchivierung. Je nach Ziel, Umfang und Komplexität eines Vorhabens sollten von Beginn an Berater zu technischen, finanziellen und zeitlichen sowie zu organisatorischen und personellen Belangen der Digitalisierung gehört werden.

Viele Einrichtungen legen hohen Wert auf die Kompatibilität der geplanten Digitalisierung mit bereits bestehenden Systemen wie z.B. Museumsdatenbanken. Digital Asset Management Systeme (DAM) helfen dabei, die große Menge an Bild- und Mediendateien (digitale Assets) effizient zu erfassen und für unterschiedliche Zwecke nutzbar vorzuhalten. Eine sinnvolle Verknüpfung beider Systeme entlastet die Mitarbeiter beim effizienten Erschließen, Finden und Nutzen der digitalen Daten. Grundlegende Informationen über das fachliche Know-how beim Erstellen von Digitalisaten wurden beim Live-Scanning einer neuen, großformatigen Arbeit des Leipziger Malers Norbert Wagenbrett vermittelt.

Norbert Wagenbrett stellt sein jüngstes Werk zur Cruse-Live-Demonstration zur Verfügung.
Der Maler Norbert Wagenbrett stellt sein jüngstes Werk zur Cruse-Live-Demonstration zur Verfügung.
[entry_title title=“Informationen sichern und Wissen mehren“]

Ein zentraler Grund für das Digitalisieren ist die Sicherung von Informationen, insbesondere wenn das Trägermaterial unabwendbar von Verfall bedroht ist. Eine solche Gefahr besteht z.B. bei Fotografien auf Nitratbasis. So stand die Deutsche Fotothek (Dresden) vor der Aufgabe, über 110.000 Negative, deren Erhalt teilweise gefährdet war, innerhalb von nur 24 Monaten hochauflösend zu digitalisieren. Realisiert wurde das Projekt im Rahmen von „KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut“.

Über Crowdsourcing bzw. Schwarmintelligenz kann die Erschließung digitalisierter Bestände sinnvoll ergänzt werden. Anschauliche Beispiele dafür präsentierte das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, dessen Online-Datenbank stark wachsende Zugriffszahlen aus aller Welt verzeichnet. Durch Hinweise von Fachleuten und Laien werden – nach eingehender Prüfung – nicht nur Wissenslücken geschlossen, sondern auch manche Korrekturen vorgenommen.

[entry_title title=“Fortsetzung folgt“]

Ziel der Veranstaltungsreihe „Digitaler Frühling“ ist es, neues Wissen, Lösungen und praktische Kenntnisse zu vermitteln und den Austausch zwischen den Beteiligten aus Kultur und Dienstleistung zu fördern. Auf Wunsch zahlreicher TeilnehmerInnen stehen Langzeitarchivierung, der Workflow von Bild- und Mediadaten sowie Kosten und Finanzierung von Digitalisierungsprojekten im Zentrum der folgenden Veranstaltungen.

Quelle: KulturBetrieb. Magazin für innovative und wirtschaftliche Lösungen, Ausgabe zwei 2013 (Mai)

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